Montag, 6. Februar 2017

NIUTAHI

02./03.02.2017

Florian

Ich war ja schon länger nicht mehr laufen, da mir meine Achillessehnen weh tun. Allerdings rosten die Sehnen ein, wenn man nichts macht, also habe ich frühmorgens ein kleines Läufchen durch die Ortschaft von Apataki – Niutahi – unternommen.

Niutahi wirkt gepflegt und gut organisiert. Eine Sandstraße umgibt die Ortschaft – 1,87 km; eine ca. 600m lange betonierte Hauptstraße führt mitten durch (U = 2rл; 2r = U/л; 2r = 1870/3,14; 2r = 595,54; ich wollte nicht mitten auf der Hauptstraße durch die Ortschaft laufen, wir fallen auch bereits so genug auf – daher die mathematischen Berechnungen).


Es gibt einen kleinen Flughafen, 
Flughafen
einen ordentlichen Schiffsanleger (Dienstags kommt das Versorgungsschiff), ein überdimensioniertes Rathaus, ein tadellos bestücktes Geschäft,

Geschäft
eine Bäckerei und eine nette Kirche. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Die Organisation des Lebens auf so kleinen Atollen ist dann doch immer wieder spannend. Die Bäckerei bäckt Dienstags und Freitags. Will man Brot, muss man am Vortag oder um 7 Uhr in der Früh bestellen, dann ist das Brot um 11:30 Uhr fertig. UM und nicht bis oder ab; wer nicht pünktlich ist, bekommt nichts.

Die Bäckerei zeichnet sich bislang dadurch aus, dass man dort nie jemanden antrifft. Ich frage mich also am Donnerstag durch, wo man seine Bestellung abgeben kann und eine Dame auf der Straße meint, sie wird meine Bestellung an die Bäckerei weitergeben. Am Freitag bei meinem Lauf ist an der Bäckerei ein Zettel – Brot heute erst um 15:00 Uhr. Gegenüber fragt mich jemand, ob ich etwas bestellen will und schickt mich drei Häuser weiter zur Bäckerin. Dort angekommen ist sie bereits informiert über meine Bestellung vom Vortag. Als ich um 15:00 Uhr zur Bäckerei komme – wieder gähnende Leere. Ich gehe zum Haus der Bäckerin und sie hat die Brote auf ihrem Fahrrad (zwar nicht alles, aber immerhin, wir haben Brot). Als ich sie auf den Zettel mit 15:00 Uhr anspreche, meint sie freundlich, das Brot ist fertig, wenn es fertig ist.

In Niutahi ist das Hauptverkehrsmittel das Dreirad. Jeder scheint ein solches zu haben.


Bagger, LKW und Transportbarkasse kann man sich von der Gemeinde durchaus günstig ausborgen und es gibt ordentliche Mülltrennung.


Einen Schüler frage ich, wo er in die Schule geht. Er fährt mit dem Boot zum Nachbaratoll Arutua und von dort geht’s mit dem Flugzeug nach Rangiroa in die Schule – Sonntags hin und Freitags wieder zurück – jede Woche. Niutahi funktioniert!

2 Kommentare:

  1. Also mit diesen mathematischen Kenntnissen, könnte man Dich, Florian, glatt zum Dipl.-Ing. h.c. ernennen. Mehr Mathematik brauche ich als Prozeßing. auch nicht (Prozentrechnen und Dreisatz). Für die Archillessehne sollte es aber doch eine Salbe geben, oder?

    Ich wünsche Euch schönes Wetter!
    Rudi

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  2. Anscheinend hatte ihr hier Gelegenheit, euch von leeren PET-Flaschen zu trennen :-)
    Alles Gute

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