Donnerstag, 26. Januar 2017

AUF ZU NEUEN UFERN

24.01.2017

Florian

Nach der traurigen Episode um meinen kleinen Alvin, bin ich froh, dass wir aufbrechen und Fakarava verlassen. Sonst hätte ich Cecile womöglich noch sehr Unfreundliches gesagt - fahrlässige Tötung ist ärgerlich. Für Tierliebe braucht man eben nicht nur Herz sondern auch Hirn - bei Cecile offenbar nicht vorhanden. Und ich ärgere mich natürlich über mich, dass ich ihr meinen Vogel anvertraut habe.

Jedenfalls gehen wir bei Tagesanbruch Anker auf. Wir wollen nach Nord-Toau in die Anse Amyot zu Vallerie und Gaston. Dort war die ESPERANZA mit Martinas Vater bereits 2007 3 Wochen lang. Ich bin neugierig, ob sie sich daran erinnern können.

Die Passausfahrt von Nord-Fakarava ist einfach, allerdings werden wir von Wolkenbrüchen im Halbstundentakt begleitet. Die CINDERELLA hinter uns verschwindet regelmäßig in einer Wolken- und Regenwand. Wilde Wolkentürme bauen sich rings um uns herum auf. Die CINCERELLA funkt:" 38 Knoten im Squall" - also Groß ins 2. Reff und auch die Genua 2/3 weg - der Squall kommt mit maximal 14 Knoten - falscher Alarm. Dafür ist der Wind wieder einmal nicht wie vorhergesagt - er kommt aus südost statt ost - für uns daher Kurs platt vor dem Wind Butterfly mit zwei ausgebaumten Vorsegeln schaukeln wir mit 3 Knoten dahin - zu langsam, um vor Dunkelheit in Nord-Toau anzukommen.

Wir beschließen daher in den Südost-Pass von Toau einzufahren. Da kommt wieder ein Squall und wir drehen ein "Ringerl", denn die Sicht im Wolkenbruch ist keine 50 Meter - dafür sammeln wir ca. 30 Liter Wasser für unsere Tanks. Dann ist der Spuk vorbei und wir dürfen uns in die Passeinfahrt wagen. Der Strom im Pass ist gerade 4,5 Knoten einlaufend, und so zischen wir mit bis zu 8 Knoten hindurch in das uns unbekannte Atoll. Martina steht daher mit Ölzeug am Ausguck und bekommt gleich den nächsten Guss.



Bald haben wir einen sicheren und ruhigen Platz südlich der Einfahrt für die Nacht gefunden. Wir erkunden das menschenleere Motu (Insel) nach Muscheln, aber finden - außer einer schönen großen Kauri - wenig. Es ist erstaunlich, dass man an manchen Stellen unglaublich viel findet und an anderen Plätzen wieder fast gar nichts - wie beim Schwammerlsuchen.

Die Wolken- und Gewittertürme um uns werden nicht kleiner, dafür bekommen wir eine atemberaubende Lichtshow beim Sonnenuntergang. Falls das Wetter passt geht´s morgen weiter.

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