Dienstag, 3. Februar 2015

KNIE-MALAD

Florian

Seit ich auf Shirley Hights hinauf und noch schneller wieder hinunter gelaufen bin, ist mein rechtes Knie beleidigt. Es fühlt sich an als wäre es verdreht an meinem Kniegelenk angebracht. Daher war heute ein Regenerationstag.

Martina und ich sind mit dem Dingi an den Strand und haben die Umgebung ausgekundschaftet. Das Hotel in dieser Bucht hatte seine Blütezeit offenbar Ende der Siebziger. Es sieht trostlos aus und Gäste sucht man vergeblich. Ironischer Weise nennt es sich Grand Royal Antiguan Beach Resort - ich kann nur sagen "nomen non est omen" - nicht hier buchen!! Wir spazieren - ich humple - aus dem Hotelareal über den Hügel in die Nachbarbucht. Dort baut der chinesischer Konzern CCECC ein Großprojekt - und zwar mitten auf die grüne Wiese. Der Wächter meint zwar es werde hier ein Hotel gebaut, aber das kann ich mir bei diesem Platz nicht vorstellen; "idyllisch" zwischen Sumpfwiese und Ortsrand neben der Schule - kein guter Platz für ein Hotel.

Unten am Strand ist ein Luxusresort. Den Strand entlang gelangen wir zum - nicht in Betrieb befindlichen - Massagepavillion. Ich raste mein Knie und beim Blick auf den Urlaubsstrand und die Meeresbrandung denke ich an frühere Urlaube, als ein solcher Anblick als Kontrast zu meiner Arbeitswelt so richtig Urlaubsgefühle geweckt hat - jetzt nicht mehr. Ich habe die Matrix verlassen.



Das Philosophieren dauert nur kurz. Wir spazieren zurück und finden die Voodoochile bereits vor Anker neben unserer ESPERANZA. den Abend verbringen wir mit hervorragendem Essen von Uli (Tunfischlaberln mit Erdäpfelpüree) und anschließendem Kanastermassaker (also kartenspielend). Die Damen haben uns Männer vernichtend besiegt (man ist ja Gentleman). Gleichzeitig fängt es zu wettern an - in den nächsten Tagen soll eine Front durchziehen....

2 Kommentare:

  1. Also ich als Knie wäre da auch stink beleidigt - den Berg rauf und runter rennen. So eine Anstrengung!!

    Also die CCECC sind die China Civil Engineering Construction Corporation, kommen eigentlich aus dem Eisenbahnbau und ursprünglich in Afrika tätig, wo sie auch heute noch sehr viel machen. Aber auch in der Karibik sind sie heute mit verschiedenen Projekten beschäftigt. Evt. ist auch das Grand Royal Antiguan Beach Resort von denen 2014 fertig gestellt. Sieht aus wie 40 Jahre alt heißt auf chinesisch "Neubau"- alles neue sieht dort aus wie mindestens 20 Jahre alt.

    Was sind denn nun wieder "Tunfischlaberln"??? - oh diese Östrizismen. Erdäpfelpüree könnte man ja auch Kartoffelbrei nennen. Wie einfach sind doch da meine Diagramme zu verstehen.

    Viele Grüße aus dem frostkalten FRA!
    Rudi

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  2. Liebe Martina, lieber Florian!
    Also ich hoffe, die segelnden Männer leben noch nach dem Kanastermassaker! Klingt irgendwie furchtbar grausam die Sache! ;-)
    Und Rudi, unserem fleißigen Studenten der österreichischen Sprache sei Folgendes erklärt:
    Thunfischlaberln sind Thunfischfrikadellen. Vermutlich sagt man in Bayern auch Thunfisch-Pflanzerl dazu.
    Und bei uns in der Wachau bezeichnet man die Wachauer Weckerln auch als Wachauer Laberl - würde ich dazu nicht Wachauer Laberl sagen, dann könnte ich mich gleich selbst in einem Weinberg vergraben ;-)
    Wien - Grüße an Euch alle von Conny

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