Samstag, 30. November 2013

SANTO ANTAO - Cova Krater

 Florian:

Der Wind weckt uns in der Früh. Über Nacht ist der Wind vorübergehend zurück gekommen. Die Fischer in Punta do Sol können nur bei Ebbe und ruhigem Wasser in den kleinen Hafen einlaufen – es ist ein schwieriges Anlanden. Vor uns entladen sie große Fische, zerteilen sie auch gleich am Hafenbecken und verkaufen sie vor Ort.
Das Aluguer bringt uns nach Passagem, dem Ort mitten im Ribeira do Paúl, dem fruchtbarsten Tal der Kap Verden. Um 10:00 Uhr beginnen wir unsere Wanderung bergauf (um Martinas Knie zu schonen, gehen wir nicht bergab, wie alle anderen Wanderer). Hier ist wirklich tropische Vegetation – eine andere Welt. Bananen, Papaya und überall in Blüte stehndes Zuckerrohr das im Tal und an den steilen Bergwänden auf Terrassen angebaut wird.





Wir machen Rast im O Currral bei Alfred Mandl, einem Aussteiger aus St.Pölten. Er hat hier mit seiner Frau Christine einen Biobauernhof samt Imbissstube und Schnapsbrennerei aufgebaut; er brennt den besten Grogue auf den Kap Verden; seine Edelmarke hat ca. 91 % Alkohol  - eine kleine Flasche davon geht in unsere Bordapotheke.



Dann geht es weiter die steile Bergstraße hinauf bis diese zu einem gepflasterten Weg reduziert. Die Serpentinen werden enger und steiler; es geht durch Zuckerrohrfelder, Gemüsegärten – alles auf Terrassen und durch kunstvoll errichtete Bewässerungskanäle bewässert. 



Ich reduziere das Tempo, da meine Eltern 78 und 79 Jahre alt schon ein wenig blass aussehen; auch bekommt Martina einen Rucksack und ich hänge mir deren zweiten Rucksack vorne  um, sodass sie sich nur noch selbst den steilen Weg hinaufbringen müssen. Zuletzt geht es dann durch eine praktisch senkrechte Felswand, in die der Weg eingekerbt ist. Das Panorama ist atemberaubend, der Steig atemraubend. 





Und dann nach ca. 900 Höhenmetern um 14:30 Uhr sind wir oben am Kraterrand des eingestürzten Cova Kraters. Er misst ca. 1 km im Durchmesser und auf seinem ebenen Talboden (wir müssen ca. 100m absteigen) – sind die fruchtbarsten Felder; jeder Quadratmeter wird genutzt.


Auf der gegenüberliegenden Seite treffen wir wieder auf die alte Bergstraße, auf der wir gestern nach Ponta do Sol gefahren sind. Ein Aluguer ist rasch gefunden. Es bleibt mehrfach stehen und nimmt Fahrgäste samt Säcken mit Gemüse auf, sodass letztendlich alle Gemüsesäcke auf das Dach des Pick Up umgeladen werden und 11 Personen auf der mit zwei Bänken versehenen Ladefläche eng gedrängt sitzen; drei Personen sind im Fahrgastraum vorne – wir sind voll; hoffentlich halten die Bremsen denke ich bei der spektakulären Abfahrt zurück nach Porto Novo.


Diesmal fährt die Fähre nicht um 18:30 Uhr, wie am offiziellen Fahrplan ersichtlich, sondern um 18:00 Uhr. Die Rückfahrt ist ein wenig wackeliger als gestern, aber dennoch problemlos. Es war einen wunderbare Wanderung – wer die Kap Verden besucht, sollte dieses absolute Highlight dieser Inselgruppe nicht auslassen.

Und jetzt befällt uns ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend. Der Count Down für unsere Atlantiküberquerung hat ab sofort begonnen.

1 Kommentar:

  1. Meine Lieben,
    habe gestern urlaubsmäßig von Wien über Zürich nach San Francisco den Atlantik mit einem Luftschiff der SWISS überquert,- leider etwas zu nördlich, um Euch auf der Esperanza besuchen zu können!
    Jetzt werde ich eine Woche lang täglich auf den verschiedensten Weingütern des Napa Valleys ein gutes Glas Cabernet auf Euch trinken, damit Ihr eine sichere Überfahrt in die Karibik habt!
    In diesem Sinne: Prost, guten Wind, sowie nicht allzu gemeinen Wellengang (für Martina!!!).
    Harre schon seeeeeeeeeeeeeeehr gespannt Eures nächsten Postings!
    Lieben Gruß von Conny aus Yountville, California, (a bisserl nordwestlicher von Euch tapferer Esperanza-Crew!) :-)

    PS.: Wie ist das jetzt mit der Rätsel-Lösung? Waren es Schweineställe oder völlig andere Behausungen ???

    constanze.lissy@gmail.com

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